Donnerstag, 7. Mai 2015
Ein Resümee: Reisen mit Rollstuhl
Einige Dinge sollte man beim Reisen mit Rollstuhl vorher klären und sich bestenfalls alles schriftlich bestätigen lassen. Hier habe ich die Top 5 der Dinge aufgelistet, die man vor dem Abflug unbedingt geklärt haben sollte:

1. Beim Buchen der Flüge darauf achten, dass man ggf. mit der Begleitperson in der ersten Reihe sitzt. Die benötigte Beinfreiheit ist dort gewährleistet, außer man bucht Businessclass.

2.Wichtige Medikamente (Bruhigungsmittel, Schlaftabletten, Magentabletten etc.) zu den Flügen mitnehmen. Ganz wichtig: Bescheinigungen vom Arzt
immer zur Hand haben, damit diese im Handgepäck mitgeführt werden können.

3.Vor der Reise darüber informieren, dass auch wirklich ein behindertengerechtes Zimmer, sowie eine Unterbringung in der Nähe des Flugplatzes gebucht wurde (war bei uns leider nicht der Fall, wurde vom Reisebüro falsch angekreuzt, zweistündiger Weg zum Hotel). Hier auch immer die Lage des Hotels vorher checken und ggf. anrufen und sich nach der Umgebung erkundigen.

4.Wenn vor Ort ein Rollstuhltaxi vorhanden ist, dieses vorab per E-Mail kontaktieren (vor allem auch nach den Preisen fragen und falls nicht vom Hotel angeboten, nach Flughafentransfer fragen und vorher buchen). Hier der Link für ein rollstuhlgerechtes Taxi auf Bali: http://www.baliaccesstravel.com

5. Wenn mindestens eine der Begleitpersonen gutes Englisch spricht und das Management übernimmt: Selbstbewusstes Auftreten ist in diesem Fall sehr wichtig.

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Rückflug Denpasar/Bali -> Frankfurt/Germany
Die Rückreise war, wie auch schon die Hinreise, sehr anstrengend und nervenaufreibend. In Denpasar wurde uns noch zugesagt, dass alle Anschlussflughäfen über unser Kommen informiert wurden und dass alles nach Plan ablaufen würde. Nach der etwas turbulenten Hinreise wollten wir keine Risiken mehr eingehen.
Doch schon in Malaysia löste sich dieses Versprechen in Luft auf. Zwar wurden wir von einem Mitarbeiter des Flughafens mit meinem Rollstuhl in Empfang genommen, aber der wusste dann auch nicht so richtig wohin mit uns. Also wendeten wir uns an den extra ausgeschriebenen Rollstuhlservice im Flughafen. Dort saßen vier junge Männer, die unser Kommen nur wenig beeindruckte. Keiner von ihnen konnte uns weiterhelfen. Gleich daneben gab es dann noch einen Infoschalter unserer Airline, zu dem wir gleich rüberschwenkten. Diese Dame wirkte etwas kompetenter und konnte uns bezüglich unserer Fragen zur ersten Sitzreihe im Flugzeug und eigenen-Rollstuhl-mitnehmen positive Rückmeldung gegeben.
Der Weiterflug nach Abu Dhabi gelang uns demnach erst einmal ohne weitere Schwierigkeiten. Erst in Abu Dhabi wurden wir wieder einmal schmerzlich darauf hingewiesen, dass man sich immer doppelt und dreifach absichern sollte. Natürlich war mein eigener Rollstuhl nicht im Flugzeug gelandet, sondern ist von Malaysia dirket nach Frankfurt geschickt worden. Einer von unzähligen unfähigen Flughafenmitarbeitern scheuchte uns dann durch den modernen Flughafen und verstand nichts was wir ihm sagten oder fragten. Abgestellt am Gate warteten wir auf unseren Weiterflug. Uns fiel auf, dass ein Bus die Passagiere zum Flugzeug brachte - eine Premiere für mich und ich konnte mir nicht vorstellen wie ich so ins Flugzeug kommen sollte. Also fragten wir nach und erhielten nur die Antwort, dass wir uns keine Sorgen machen müssten. Wir stiegen also in den überfüllten Bus und fuhren zum Flugzeug. Dort angekommen konnten alle aussteigen, nur wir sollten im Bus warten. Keiner konnte uns sagen warum und der Bus fuhr noch ein paar Mal um den Flieger. Schon etwas ratlos, fuhr plötzlich jemand mit einer großen Hebebühne vor und schleppte uns etwas ungelenkt darauf. Der Flug verlief zum Glück wieder ohne Komplikationen.
In Frankfurt mussten wir uns jedoch sehr wundern, dort wurden wir gleich begrüßt wie Superstars. Mindestens fünf Leute, darunter zwei ausgebildete Pfleger, sorgten dafür, das ich gut aus dem Flieger kam. Auch der Transfer wurde komplett vom Flughafenpersonal übernommen. Als wir feststellten das mein Duschstuhl es nicht bis nach Frankfurt geschafft hatte, waren gleich drei Leute zur Stelle, die uns sofort weiterhelfen konnten. In solchen Momenten ist es zu Hause doch am schönsten. Und auch mein Duschstuhl kam gleich am nächsten Tag heil bei mir an.

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Die letzten Tage Bali
Die letzten Tage auf Bali habe ich mich mit Unternehmungen ein bisschen zurückgehalten. Ich wollte die Eindrücke erst einmal setzen lassen und auch vor dem langen Rückflug, wollte ich mich nicht zu sehr verausgaben.



Dennoch habe ich diese sehr genossen. Oft saß ich am Strand und beobachtete einfach nur das bunte Treiben um mich herum.



Außerdem hatten wir die letzten drei Tage am Strand zwei Welpen entdeckt. Auf Bali leben viele Straßenhunde und manche von ihnen haben auch Besitzer, doch diese beiden schienen immer allein unterwegs zu sein. Sie wirkten zwar nicht unterernährt, doch ihr Fell schien ihnen auszufallen und sie machten einen freundlichen, aber auch sehr hilflosen Eindruck.



Meine Tochter hatte daher die Idee sich an BARC (Bali Dog Adoption and Rehabilitation Centre - http://www.balidogrefuge.com) zu wenden. Dieses hatten wir bei unserem Ausflug zum Monkey Forrest in Ubud entdeckt.
Nach einem Anruf war klar, sie würde uns helfen. Erst einmal sollte aber eine Mitarbeiterin nach ihnen sehen, ob sie auch wirklich niemandem gehören und wie krank sie sind. Wir verabredeten uns mit ihr am Strand und zeigten ihr die Welpen. Sie erklärte, dass das Rehabilitations Center voll sei und sie eigentlich nur Notfälle aufnehmen können. Da sich aber kein Besitzer finden ließ und die beiden sichtlich geschwächt waren, würden wir sie zum Tierarzt bringen und sie würde sie am nächsten Tag abholen und sie bei sich aufnehmen um sich um sie zu kümmern. Ich sagte natürlich zu, die Tierarztkosten für die beiden zu übernehmen und meine Tochter fuhr mit ihnen zur Tierklinik.

Susann bringt die Welpen ins Tierkrankenhaus.

Am nächsten Tag sollten die beiden dann abgeholt werden und da es sich um zwei Rüden handelt, wir tauften sie Jonas und Max, sagte man uns das sie wohl leichter zu vermitteln seien.



Die Situation der Hunde, explizit der Straßenhunde, ist sehr zwiespältig auf Bali und ich bin froh das es so eine wunderbare Organisation wie BARC gibt, die mit großem Einsatz versucht diese zu verbessern und etwas, vor allem in den Köpfen der Menschen, zu bewirken. Ich hoffe Max und Jonas und die vielen anderen Hunde und Katzen bei BARC finden ein schönes zu Hause.

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